Der ehemalige Boxweltmeister Felix Sturm, 41, will trotz einer Verurteilung wegen Steuerhinterziehung und Dopings in den Ring zurückkehren. "Ich trainiere sechsmal die Woche, ich bin fit. Ich will noch vier bis sechs Kämpfe machen", sagt der Ex-Champion im SPIEGEL-Gespräch.
Sturm wurde Ende April zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Bis Dezember 2019 verbrachte er über acht Monate in Untersuchungshaft. "Diese Zeit muss mir angerechnet werden. Ich hoffe auf die Anerkennung einer Halbstrafe und dass ich meine restliche Haftzeit im offenen Vollzug ableisten kann. Das würde mir die Möglichkeit geben, mich auf einen Kampf vorzubereiten."
Im SPIEGEL spricht Sturm erstmals über seine Haftzeit im Hochsicherheitstrakt der JVA Köln: "Es gab ein großes vergittertes Fenster. Die ersten fünfeinhalb Monate habe ich auf eine rote Backsteinwand gestarrt. Zwei Stunden am Tag konnte ich laufen. Eine Runde waren 60 Schritte. Ich bin 150 bis 200 Runden gelaufen, um auf Kilometer zu kommen. Montag bis Freitag hatte ich drei Stunden Freizeit, da haben wir gekickert und Karten gespielt. Ich habe im Knast Mau-Mau gelernt."
Nach seinem letzten WM-Sieg 2016 gegen den Russen Fjodor Tschudinow wurde Sturm positiv auf das Anabolikum Stanozolol getestet und später wegen Dopingmissbrauchs und Körperverletzung verurteilt. Im SPIEGEL bestreitet er, betrogen zu haben. "Wir müssen abwarten, ob der Bundesgerichtshof die Revision annimmt. Sollte das der Fall sein, wird sich das Verfahren sicher bis ins nächste Jahr ziehen." Das Urteil wegen Steuerhinterziehung wolle er aber hinnehmen: "Ich habe hier einen großen Fehler gemacht, für den ich auch geradestehe."
September 04, 2020 at 07:37PM
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"Ich habe im Knast Mau-Mau gelernt": Sturm plant Box-Comeback trotz Haftstrafe - DER SPIEGEL
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